Zeitungsarchiv

2007

Ostsee-Zeitung (16. November): Heimatmuseum wird Puppen-Königreich

ANDREAS KÜSTERMANN in der Ostsee-Zeitung vom 16.November 2007

Heimatmuseum wird
Puppen-Königreich

Von ANDRES KÜSTERMANN

Göhren. Die Adventszeit naht unaufhörlich. In Göhren beginnt sie schon am kommenden Wochenende. So wird morgen im Heimatmuseum die traditionelle Sonderausstellung zur Adventszeit eröffnet - "Das Königreich der Puppen". Dabei handelt es sich um eine Werkschau, die mit dem Schnuppe Kinder-Figuren-Theater von Birgit Schuster erarbeitet wurde. Bis zum 2. März des kommenden Jahres wird sie in dem geschichtsträchtigen Haus zu sehen sein.

Für die Mitarbeiter des Mönchguter Museum im Zusammenhang mit der heimlichen Zeit nahe, Märchen und Geschichten nicht nur zu erzählen,

sondern diesen sozusagen Leben einzuhauchen. "Und wer kann das besser als eine Puppenspielerin", sagt Torsten Bänsch, der sich für die Öffentlichkeitsarbeit des Mönchguter Museums verantwortlich zeigt.

Die vielen großen und kleinen Figuren und Theaterpuppen, die Birgit Schuster für ihr umfangreiches Repertoire braucht, stellt die freiberufliche Puppenspielerin, die 1998 nach Rügen zog, selbst her. Viele dieser Puppen und Requisiten haben bis zur nächsten Aufführung "nichts zu tun", und so kam Museumsleiterin Ellen Melzer der Gedanke, sie ins Museum einzuladen und hier einem breiten Publikum vorzustellen. Jedes Jahr gibt es auch im Schnuppe-Figuren-

Theater eine neue weihnachtlich stimmungsvolle Inszenierung, die aber noch nicht verraten wird. Gesagt werden kann aber, dass die Ausstellungseröffnung von 18 Uhr an mit einem Puppenspiel einhergeht. Birgit Schuster will die Kinder und die Erwachsenen mit ihrem Stück "Die drei kleine Schweinchen" begeistern. Es ist das alte Märchen von den drei Schweinchen, die in die Welt hinaus ziehen und sich jedes ein eigenes Häuschen bauen, das Jüngste eines aus Stroh, das Mittlere eines aus Holz und das Älteste ein festes Haus aus Stein.

Ostsee-Zeitung (26. Juni): Pinocchio begeistert Jung und Alt

CORNELIA MEERKATZ in der Ostsee-Zeitung vom 26.Juni 2007

Pinocchio begeistert
Jung und Alt

Pinocchio (an der Hand von Puppenspielerin Birgit Schuster) hat gelogen und schon wird seine Nase ellenlang. Die Fee mit den blauen Haaren (Heide Kalisch) und der Baum (Andreas Dobberkau) lachen ihn aus. Foto: Theater Vorpommern
Pinocchio (an der Hand von Puppenspielerin Birgit Schuster) hat gelogen und schon wird seine Nase ellenlang. Die Fee mit den blauen Haaren (Heide Kalisch) und der Baum (Andreas Dobberkau) lachen ihn aus. Foto: Theater Vorpommern

 
Am Sonntag feierte "Pinocchio" mit seinen Abenteuern in der Klosterruine Premiere. Kinder und Erwachsene lieben die freche Holzpuppe.

Von CORNELIA MEERKATZ

Eldena. Aus einem Stück Holz wird in diesem Sommer in der Klosterruine Eldena Pinocchio zum Leben erweckt. Bevor es jedoch soweit ist und der siebenjährige Paul Blumentrath als Pinocchio aus Fleisch und Blut lustig singend und tanzend über die Bühne springt, vergehen (inklusive einer 15-minütigen Pause) fast zwei Stunden. In dieser Zeit muss die liebenswert-freche Holzpuppe Abenteuer ohne Ende bestehen, denn natürlich kommt der Kleine erst einmal vom rechten Weg ab. Fuchs und Katze stehlen ihm sein Geld, das er vom Direktor des lustigen Puppentheaters bekommt. Im verführerischen

Spieleland wird er zu einem Esel. Dann wird auch noch sein Papa Geppetto von einem Wal verschlungen. Zum Glück hat er in der Grille und der Fee mit den blauen Haaren gute Freunde.
Zur Premiere am Sonntag bejubelten die kleinen und großen Zuschauer im altehrwürdigen Klostergemäuer neben Puppenspielerin Birgit Schuster auch die Schauspieler des Theaters Vorpommern, die mit vielen witzigen Ideen selbst noch einmal zu Kindern werden. So ist es einfach köstlich, Andreas Dobberkau als Wanduhr und betagten Baum zu erleben. Auch Katja Klemt rührt als Polizistin, Rabe und Killerkaninchen zu Lachtränen. Jan Bernhardt als Papa Geppetto scheint für dieses Familienstück zudem eine Idealbesetzung zu sein, denn die Herzen der kleinen Zuschauer flogen ihm regelrecht zu. Die phantasievollen und farbenfrohen Kostüme von Ines Nadler machen das Stück auch optisch zu einem Hingucker. Matthias Nagatis, der "Pinocchio" inszenierte, gelingt mit der Aufführung die gekonnte Verbindung von Schauspiel und Puppenspiel, denn Pinocchios Abenteuer sind für die kleinen Zuschauer nicht nur spannend, sondern auch überaus lehrreich, ohne

den berühmten Zeigefinger zu bemühen.
Die Klosterruine in Eldena erweist sich einmal mehr als ideale Openair-Kulisse. Gut 150 Zuschauer können mit jeder Vorstellung Pinocchio sehen. Einziger Wermutstropfen bei der Aufführung: Das Theater Vorpommern hat immer noch keinen gültigen Vertrag mit Petrus. Prompt ließ der es zur Premiere erst tröpfeln und dann richtig schütten. Doch die kleinen Gäste hielten ebenso wie die Schauspieler tapfer durch. "Pinnocchio ist Klasse, da geht man doch nicht", meinten Gretchen aus Dresden und Jean aus Kiel. Damit aber bei dem regnerischen Wetter der nächsten Tage niemand mit einer Erkältung die Aufführung verlässt, wird "Pinocchio" morgen, am Mittwoch und am Donnerstag jeweils um 10 Uhr nicht in der Klosterruine seine Abenteuer bestehen, sondern im Theater Vorpommern. Das hat den Vorteil, dass auch kurzentschlossene Eltern oder Kindergartengruppen noch ein Plätzchen finden.
Weitere Vorstellungen in der Klosterruine Eldena:
1. Juli - 11 und 16 Uhr; 13. Juli - 16 Uhr; 14./15. Juli 11 und 16 Uhr; 22. / 29. Juli und 5. August jeweils 11 Uhr
Preise: 4,50 Euro Kinder; 8,50 Euro Erwachsene

Ostsee-Zeitung (19. April): Ein liebenswürdiges Gespann

Cornelia Meerkatz in der Ostsee-Zeitung vom 19. April 2005

Ein liebenswürdiges Gespann

Hans-Jörg Fichtner und ein kleiner Kater erobern ab Donnerstag im Theater als "Pettersson und Findus" die Herzen der Kinder.

Greifswald "Er stiehlt mir sowieso die Show - da kann ich machen, was ich will", sagt Hans-Jörg Fichtner, Schauspieler am Theater Vorpommern, und blinzelt dabei Findus, dem fröhlichen Kater, verschmitzt zu. Der flötet mit honigsüßer Stimme zurück: "Wir sind doch ein Team, die Kinder werden uns beide mögen." Und damit dürfte er ziemlich richtig liegen, denn "Pettersson und Findus" gehören mit zu den am meisten gelesenen Kinderbüchern der Welt. Allein im deutschsprachigen Raum verkauften sich die Geschichten des schwedischen Kinderbuchautoren Sven Nordqvist bereits 3,5 Millionen Mal. Auch in Greifswald und im Landkreis ist die Fangemeinde des ungleichen Paares riesig.

So ist Hans-Jörg Fichtner ab Donnerstag einer der liebenswürdigsten Großväter dieser Welt, denn er spielt Pettersson, dem der kleine Kater geschenkt wird und der zuerst gar keine Ahnung von so kleinen Katern hat. Doch schnell werden Pettersson und Findus Freunde und erfüllen das kleine Haus mit jeder Menge Spaß. Kater Findus

ist eine Handspielpuppe aus Schaumstoff, sozusagen ein Leichtgewicht. Geschaffen wurde der quirlige Kater von Puppenspielerin Birgit Schuster, die sich dabei an das originalgetreue Vorbild hielt. "Einige Wochen Arbeit stecken da schon drin", so Schuster über ihre Klappmaul-Puppe, wie es im Fachjargon heißt. "Aber sie ist wirklich besonders gut gelungen", schätzt auch Birgit Schuster ein. Das Theater Vorpommern bringt in einer Aufführung von einer Stunde und zehn Minuten zwei Stücke: "Wie Findus zu Pettersson kam" und "Ein Feuerwerk für den Fuchs". Allerdings sind die Geschichten ein wenig anders als die Originale im Buch. "Das war aus dramaturgischen Gründen nicht anders machbar", so Regisseur Marcus Voigt. Die Kinder werden dennoch ihren Spaß haben, ist sich auch Dramaturgin Anja Stade sicher. Schließlich fehlen auch der zersauste Fuchs, der Hahn Caruso, die Henne Lenni und die Nachbarin Bella Andersson nicht.

Um schon im Vorfeld die Kinder mit einzubeziehen, die schon so sehnsüchtig auf Pettersson und Findus warten, hatte das Theater

einen Wettbewerb unter den Kindergärten und Grundschulen der Hansestadt organisiert. Gesucht wurde das schönste Huhn. "Es ist erstaunlich, mit wie viel Fantasie die Kinder gearbeitet haben. Wir haben die tollsten Hühner der Welt", schwärmt Marcus Voigt. Natürlich gibt es für die gelungensten Arbeiten eine Belohnung: Freizeitbad, CineStar und Tierpark stellten die Preise zur Verfügung. Außerdem wird es im Foyer eine Hühner-Ausstellung geben. Hans-Jörg Fichtner freut sich auf die Kinder, "die sind schnell zu begeistern". "Wir werden schöne Abenteuer erleben", schnurrt Kater Findus und macht es sich bei Pettersson auf der Schulter gemütlich. Dennoch sei es für ihn eine neue Erfahrung, mit einer Puppe zu arbeiten. "Das macht den Reiz meiner Arbeit aus. Ich hoffe, 'Pettersson und Findus' wird ein Publikumsrenner", sagt Hans-Jörg Fichtner und streichelt liebevoll den kleinen Kater.

Cornelia Meerkatz

2006

Ostsee-Zeitung (12. Oktober): Peters Erlebnisse amüsierte Kinder

S. VITZDAMM in der Ostsee-Zeitung vom 12. Oktober 2006

Peters Erlebnisse amüsierte Kinder

Birgit Schuster handhabte Peter, seinen Großvater, den Wolf und alle anderen Puppen virtuos.
Birgit Schuster handhabte Peter, seinen Großvater, den Wolf und alle anderen Puppen virtuos.

Zingst. Die Zingster Kurverwaltung vernachlässigt auch ihre jüngeren Besucher nicht und so finden regelmäßig im Kurhaus Veranstaltungen für Kinder statt. Das Schnuppe-Figurentheater führte gestern „Peter und der Wolf“ nach der Komposition von Sergej Prokofjew auf.
Birgit Schuster - in Personalunion für Bühnenaufbau, Puppen, deren Stimmen und Musik verantwortlich - handhabte die Puppen virtuos und imitierte die Stimmen von Peter, dem Wolf und den anderen Mitwirkenden. Die etwa 40 Kinder und halb so viele Erwachsenen erlebten live den Aufbau der Bühne, die aus Dingen besteht, die Birgit Schuster selbst als Sperrmüll bezeichnete. „Also aus Dinge, die sich gegen das Auf-den-Müll-werfen sperrten“, sagte sie. Eine Beschreibung als liebevoll improvisierte Puppenbühne traf es wohl besser. Ein alter Koffer stellte das Haus dar, eine ausrangierte

Badematte die grüne Wiese und ein löchriger Schirm die Baumkrone.
Mit der gleichen Liebe fürs Detail sind die Puppen gestaltet. So sah man Peter seine Lausbubenhaftigkeit sofort an, der Großvater hatte die obligatorische Glatze und trug altmodische Großvatersachen, und der Wolf war dunkel, groß und böse. Für alle, deren eigene Kindheit zu lange her ist und die keine Kinder haben, sei die Geschichte kurz zusammengefasst. Peter verbringt seine Ferien beim Großvater, der ihn davor warnt, den Garten zu verlassen, weil sonst der große, böse Wolf kommt. Peter hört natürlich nicht auf seinen Großvater und das Ende der Geschichte ist, das der Wolf wirklich kommt und Peter ihn fängt.
Das ganze Geschehen wird untermalt von der genialen Komposition von Prokofjew, die jeder Person ihre charakteristischen Töne verleiht. Theater für Kinder ist natürlich im

mer interaktiv. Nach einem anfänglich kurzen Moment der Zurückhaltung gingen die kleinen Zuschauer zu wahren Lachstürmen über und tauchten voll und ganz in die Geschichte ein. Politisch unkorrekt, wie Kindern nun mal sind, kreischten sie vor Vergnügen, als der Wolf die Ente fraß, und verrieten den im Baum sitzenden Peter an den bösen Wolf. Zum Glück stimmt aber die Moral der Geschichte, der Wolf wird gefangen und spuckt die Ente wieder aus.
Die ewig junge Geschichte - mit viel Wortwitz erzählt - verzauberte auch die älteren Zuschauer. Die Aufführung wurde mit einem stürmischen Applaus belohnt. Die Kinderveranstaltungen der Kurverwaltung werden von den Eltern, die in Zingst ihren Urlaub verbringen, gern besucht, und auch die Mutterund-Kind-Klinik bietet ihren kleinen Gästen den Besuch der Veranstaltungen an.

S. VITZDAMM

Ostsee-Zeitung (21. Februar): Einfach zum Liebhaben - der kleine Eisbär Lars

V. KÖNEKE in der Ostsee-Zeitung vom 21. Februar 2006

Einfach zum Liebhaben - der kleine Eisbär Lars

Greifswald Neugierig, niedlich und einfach zum Liebhaben - Lars, der kleine Eisbär. Es gibt wohl kaum ein Kind, das die Zeichenfigur von Hans de Beer nicht kennt. Nun führt das Theater Vorpommern zwei zu einem Stück verbundene Geschichten des eigenwilligen Eisbärjungen als Puppenspiel auf. Es ist das erste reine Puppenstück des Theaters und richtet sich vorrangig an Kinder zwischen drei und acht Jahren. Allerdings meint die gelernte Puppenspielerin und studierte Pädagogin Birgit Schuster: "Alle guten Kindergeschichten sind auch für Erwachsene interessant." Schuster hat sich ganz alleine um das komplette Stück gekümmert - von der Idee, über die Inzenierung bis zum Bühnenbau. Außerdem spielt und spricht sie alle Puppen. Bei seinen Reisen und Abenteuern lernt der Eisbär Lars fremde Tiere und

Kulturen kennen und erfährt, dass man trotz Verschiedenheit glücklich zusammen leben kann. Birgit Schuster setzt diese Reisen geschickt und einfallsreich auf der kleinen Bühne mit dem aufgebauten Krankenzimmer, in dem die Rahmenhandlung des Stückes spielt, um. Da wird ein Tablett schon mal zur Eisenbahn, die Bettdecke zum Dschugel oder eine Wärmflasche zur Eule. "Ich will den Kindern zeigen, dass man mit Phantasie auch schwierige Situationen durchstehen kann", erzählt Schuster, die sich schon seit 20 Jahren dem Puppenspiel verschrieben hat und bisher mit mobilen Produktionen unterwegs war. Reale Welt und Phantasiewelt liegen ihrer Meinung nach oftmals nah beieinander. "Kinder haben stets viel Spaß daran, mit Alltagsdingen zu spielen und sie zu verwandeln", fügt sie an.

Donnerstag ist Premiere für Lars, den kleinen Eisbären im Theater Vorpommern. 50 Minuten dauert das Stück in etwa. Die Vorstellungen für Februar und März sind allerdings komplett ausverkauft. "Greifswald hat ein tolles Publikum. Das Theater ist immer voll und die Kinder sind für alles offen", lobt Schuster die Hansestadt. Nach dem Erfolg von Pettersson und Findus plant das Theater sogar ein Puppenspiel speziell für Erwachsene.

V. KÖNEKE

Lars und sein Freund der Tiger Theo erleben im Theater Vorpommern als Puppenspiel allerlei Abenteuer.
Lars und sein Freund der Tiger Theo erleben im Theater Vorpommern als Puppenspiel allerlei Abenteuer.

2004

Ostsee-Zeitung (17. März): Von außen betrachtet sieht manches anders aus

Andreas Küstermann in der Ostsee-Zeitung vom 17. März 2004

Von außen betrachtet
sieht manches anders aus

Premiere: Insel Ahoi oder komm, wir bauen uns ein Schiff

Sassnitz - Das neue Sommerstück von Birgit Schuster ist da. Woran man das merkt? Barfuß die Schauspielerin und Intendantin, eine Kühlbox, ein Sonnenschirm und ein Tuch auf einem Tisch, das Strand suggeriert. Nicht zu vergessen die groß Latz-Spielhose, in der "Schnuppe" Freizeit suggeriert. Anstrengend sei das kein bisschen, nimmt sie den Dialog mit dem zahlreichen jungen Publikum im Saal des Grundtvighauses auf. "Liegen und faul sein ist gut. Da habe ich die besten Ideen."
"Wuff" macht es in einer völlig anderen Stimmlage und schon findet man sich mitten drin in einer Idee. Denn der bellende Hund, der bewacht einen Sack am Ende des Strandes und eine Regentonne. "Seid ihr noch alle da?", lässt Schnuppe den Hund sagen und veralbert den von ihr ungeliebten Kasper, als die Kinder Kasper-gewohnt "ja" antworten: "Ihr seid doch gar nicht gemeint." Wer dann?

Der Hase, genannt "Jammerlappen", die Katze als "Dickbauch" und Hund, von einzigen menschlichen Inselbewohnerin "Dummkopf" gerufen. Er soll aufpassen auf die beiden anderen Tiere, sonst setzt es was. Die aber erzählen ihre Geschichte, warum sie von der immer nörgelnden Bewohnerin gefangen wurden und die pure Spiellust von Birgit Schuster zieht alle ins Stück.
Geschichten erzählen, Requisiten umwandeln – das sind ihre großen Stärken und so wundert sich niemand, als aus der Kühlbox ein voll eingerichtetes Haus mit integriertem Blumengarten, der große Sonnen-schirm eine Tanne mit dem Lieblingsplatz der Katze wird und im übrigen alles mehrfach besetzt und mit vielen Untertexten versehen ist. Der Strand ist nun die Insel. Natürlich finden die Tiere eine Einigung, lösen ihre Probleme und schaffen sich ein völlig neue Sicht der Dinge. Unlösbares wird gelöst

und der Weg der Solidarität ist im Stück so real, dass die kleinen Gäste ihn auch ohne großen Zeigefinger kaum verfehlen können. Von den fremdbestimmten, negativen Attributen der Tiere kommen sie wieder auf ihre selbstbestimmten, eigenen Namen und statt sich zu verstecken, nehmen sie gemeinsam die Sache in die Hand. "Für die Erwachsenen ebenso die Spiellust pur", zeigt sich Robert Denier mit Heike Kaltenbach und den beiden Kindern Milli und Mirco begeistert. Stammgäste, wie viele andere an diesem Sonntag morgen beim Sonntagscafé.
"Da hinten läuft eine Maus, und wer sie fängt, kann sich eine Pelzkappe davon machen", ruft Birgit Schuster zum Abschluss ins Publikum. Ein Schluss nach ihrem Geschmack. Mit Schmunzeln und ganz leicht. Mehr Infos gibt's unter www.schnuppe-figurentheater.de

Andreas Küstermann

2003

Ostsee-Zeitung (5. August): Die mit den Puppen spielt

Sven Jeske in der Ostsee-Zeitung vom 5. August 2003

Die mit den Puppen spielt

Birgit Schuster gilt in Ostvorpommern als die Beste ihres Faches

Die mit den Puppen spielt

Ostvorpommern: Theater für Kinder ist die Welt der Birgit Schuster. Eine Welt im Kleinen, für den Nachwuchs zuweilen das Größte. Denn die Frau vertsht es, den Dingen Leben einzuhauchen. So überzeugend,dass sie in Ostvorpommern schon als beste Puppenspielerin weit undbreit gehandelt wird.
Die Beste? Schuster lächelt. Nun ja, sie gibt sich Mühe. Wenns dann gefällt, umso besser. 13 Stücke hat sie drauf und als ob das nicht genügte, studiert sie jährlich ein, zwei weitere ein. Ein Aufwand, den ihr Publikum nicht ermessen kann und soll. Jedes Requisit, jede noch so kleine Dekoration fertigt die 37-jährige selbst. die Puppen, ja die Bühnen - alles Eigenproduktion. Mitunter erstaunlich wandelbar. Wie an diesem Nachmittag im Vereinshaus einer Greifswalder Gartensparte: Die feiert den Sommer. Überall Geräusche - Schwerstarbeit für Schuster. Im grünen Reifrock steht sie da, einen ebenso grünen Zylinder auf dem Kopf. Vor sich ein Paar Dutzend Kinder. Ein Märchen will sie denen spielen. Von einem Häschen, das allen bockbeinig kommt. Zunächst aber reißt die Frau nur die Augen auf. Tut verwundert und verblüfft. Die Geschichte, wo steckte sie doch gleich? "ach natürlich, hier oben" ruft sie und tippt sich an den Kopf. Die Zuschauer sind erleichtert. Dann kann es ja losgehen. Schusters Outfit wird zur Kulisse. Irgendwann schiebt einen Holzstab durch den Zylinder und stülpt den Reifrock um. Über ihren Körper hinaus, so weit, dass sie nicht mehr zu sehen ist und sich die Blicke der jungen Zuschauer vollends auf die Figuren konzentrieren.
"Ich mag die Verwandlung", wird Birgit Schuster eine halbe Stunde später sagen. Da steht ihr der Schweiß noch auf der Stirn. Puppenspiel kann anstrengend sein. Sie hat es gelernt, nahm Schauspielunterricht und Sprecherziehung am Theater in Meiningen. In Berlin baute sie ihr Können aus. Nun also Vorpommern. Viele KollegInnen hat Schuster hier wahrlich nicht, obwohl landesweit schon einige agieren. Zumeist im Großraum Rostock - Schwerin. Wer wie Brigit Schuster davon lebt, Leute zu unterhalten, muss in einem Land wie Mecklenburg-Vorpommern vor allem ein sein: auf Achse. Im Spielhaus Gladow tritt sie des öfteren auf. Auch in Greifswald. Sie gibt Kurse. Für Kinder wie Erwachsene. Und sie spielt Theater nach Maß. Soll heißen wie von anderen gewünscht.

2002

Der Rüganer (5. Juni): Wenn Peter und seine Freunde den Wolf schnappen

'Der Rüganer' vom 5. Juni 2002

Wenn Peter und seine Freunde den Wolf schnappen

Puppenspielpremiere im TUSCULUM

Putbus (I)R). Das hatte das TUSCULUM in der Putbusser Alleestrafße 5 seit seiner Eröffnung noch nicht erlebt. Es drohte aus seinen Nähten zu platzen, als Birgit Schuster mit ihrem Schnuppe-Figurentheater die jüngsten Theaterfans zur Premiere von "Peter und der Wolf" eingeladen hatte. Mancher Stuhl wurde zum Doppelsitzer und die Muttis und Vatis "begnügten" sich mit einem Stehplatz, denn niemand wollte sich die Puppentheaterbearbeitung des bekannten musikalischen Märchens entgehen lassen. Und sie alle kamen auf ihre Kosten, denn Birgit Schuster hat sich der bekannten Geschichte von Sergej S. Prokofjew phantasievoll, aber ohne Schnörkel, angenommen und unterhaltsame 45-Minuten auf die Bühne gebracht. Bekannte Gegenstände des täglichen Lebens verwandeln sich unter ihren Händen auf wundersame Weise zur originellen Kulisse. Der vor dem Sperrmüll bewahrte Koffer wird zum Häuschen für den Großvater und Feriendomizil für Peter: Und die kleinen Zuschauer finden es ganz normal, wenn dieser "Haus-Koffer" auch noch zur Falle für den Wolf wird. Und da der Wolf gar nicht so böse ist, sondern eher ein naschhaftes Wölfchen, wird er unter dem Jubel der Kinder in den Wald zurück gebracht und dort darf er wieder zu seiner Mami! Natürlich haben die Freunde Peters, der Vogel, die Katze und die lustig-freche Ente sowie der Großvater bange Minuten durchzustehen. Aber Freunde schaffen das! Liebevoll hat Birgit Schuster das Märchen unter Verwendung der Musikmotive in Szene gesetzt und die Kinder quittierten das Spiel mit gespannter Anteilnahme, fröhlichem Gelächter und heftigem Schlussapplaus. Und so ganz nebenbei haben sicher einige von ihnen ihren ersten Kontakt mit klassischer Musik gehabt. Sie sollten auch ihren Kinder dieses "tierische Vergnügen" ermöglichen und sich bei Birgit Schuster unter der Telefonnummer (03 8305)5 53 01 erkundigen, wo und wann die nächste Vorstellung stattfindet.

vor 2002

Ostsee-Zeitung (18. Mai): "Schnuppe" soll Glück bringen

Eva Prase in der Ostsee-Zeitung vom 18. Mai 1999

"Schnuppe" soll Glück bringen

Birgit Schuster verlegte ihr Puppentheater von Berlin an die Küste

Mit zwölf hielt Birgit Schuster ihre erste Theater-Puppe in der Hand. Inzwischen baut sie Figuren, schreibt Stücke und tourt mit ihrer Bühne durchs Land. "Schnuppe" heißt ihr Theater - es verzaubert Kinder.

"Schnuppe".Das Wort rutscht einfach heraus, klingt leicht und locker. "Ich hab's von Sternschnuppe abgeleitet", sagt Birgit Schuster. Als die Puppenspielerin, die in Gingst auf Rügen lebt, ihr Theater gründete, dachte sie an diese himmlischen Glücksbringer und nannte das Theater eben Schnuppe". Sie sagt: "Eine gute Geschichte zaubert wie eine Sternschnuppe am Himmel ein Lächeln auf die Lippen, ein leuchten in die Augen und einen Wunsch in die Herzen."
Seit zwölf Jahren hat Birgit Schuster mit ihren Geschichten und Puppen unterwegs. Ihr VW Polo ist meist randvoll bepackt. Fast immer liegen die Utensilien für eine Theatervorstellung samt Bühne drin. [...]
       Obwohl sie gerade ein Jahr im Norden lebt, hat sie auch hier zahlreiche Auftritte. Sie spielt in Kurkliniken, Kindergärten, bei Gemeindefesten. Letztens begeisterte sie ihr Publikum bei einer Fährfahrt über die Ostsee. Daß sie von der Hauptstadt an die Küste wechselte, hat drei Gründe: Ihr gefällt der Landstrich, sie glaubt, auch hier Urlauber und Einheimische mit ihrem Spiel verzaubern zu können. Außerdem sollte ihre fünfjährige Tochter in Ruhe, fern der Großstadt aufwachsen. [...]
Jede Figur fertigt die Künstlerin selbst. Auf dem Küchentisch in ihrer Wohnung liegen Materialien und Werkzeug bereit: Schaumstoff, Filz, Nadel und Faden. Unter den geschickten Händen von Birgit Schuster entstehen Katzen und Schweine, Hasen und Igel, ja selbst Känguruhs. Für jedes Stück entwirft sie auch eine neue Bühne, Mal gestaltet sie ein einfaches Holzregal zum Haus, dann wieder nimmt sie einen Drehtisch, den sie während des Spieles um sich bewegt. Und wieder ein andermal trägt sie einen alten ledernen Koffer vor dem Bauch, nutzt ihn als Bühne. Insgesamt versucht sie, bereits beim Bühnenbau ein Stück der jeweiligen Geschichte darzustellen.
Weil sie alles selbst macht, ihre Ideen umsetzt, geraten ihre Stücke zu kleinen Kunstwerken die vor allem eines sind; unverwechselbar.